177 - XPS, EPS & PU Dämmstoffe was ist das alles und kann es recycelt werden
177 - XPS, EPS & PU Dämmstoffe was ist das alles und kann es recycelt werden
In der heutigen Zeit sind energieeffiziente Gebäude ein wichtiger Faktor, um den Energieverbrauch und somit auch die CO2-Emissionen zu reduzieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Dämmung der Gebäudehülle. Dabei kommen oft verschiedene Dämmstoffe zum Einsatz, wie beispielsweise XPS, EPS und PU. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Bezeichnungen und können diese Dämmstoffe recycelt werden?
XPS steht für extrudiertes Polystyrol, EPS für expandiertes Polystyrol und PU für Polyurethan. Alle drei Dämmstoffe haben ähnliche Eigenschaften und werden gerne im Bauwesen eingesetzt, da sie leicht, einfach zu verarbeiten und sehr effizient sind.
XPS ist ein Dämmstoff, der aus expandiertem Polystyrol hergestellt wird, das anschließend extrudiert wird. Dadurch entsteht ein besonders dichtes Material mit einer geschlossenen Zellstruktur. Diese Eigenschaften machen XPS zu einem sehr effizienten Dämmstoff, der auch bei höheren Temperaturen und Feuchtigkeit sehr stabil bleibt. Daher wird XPS gerne als Dämmung unter Estrich oder im Dachbereich eingesetzt.
EPS wird ähnlich wie XPS aus expandiertem Polystyrol hergestellt, jedoch ohne Extrusion. Dadurch entsteht ein leichteres und poröseres Material mit offenen Zellstrukturen. EPS ist besonders flexibel und eignet sich daher gut als Dämmung für Fassaden, Decken und Böden.
PU wird aus Polyurethan hergestellt und ist ein sehr effizienter Dämmstoff mit einer hohen Wärmedämmfähigkeit. PU wird oft als Dämmung für Wände, Dächer und Böden verwendet und ist aufgrund seiner hohen Dämmleistung besonders dünn und platzsparend.
Alle drei Dämmstoffe haben eine hohe Dämmleistung und sind daher sehr effizient. Doch was passiert mit den Dämmstoffen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden? Können sie recycelt werden?
Die Antwort ist leider nicht so einfach. XPS und EPS sind beide aus Polystyrol hergestellt, einem Kunststoff, der sich nur schwer recyceln lässt. Eine Möglichkeit ist das thermische Recycling, bei dem der Dämmstoff auf hohe Temperaturen erhitzt wird, um ihn in seine Bestandteile zu zerlegen. Diese Bestandteile können dann als Rohstoffe für die Herstellung neuer Produkte genutzt werden. Ein Nachteil des thermischen Recyclings ist allerdings der hohe Energiebedarf und die damit verbundenen CO2-Emissionen.
Eine weitere Möglichkeit ist das mechanische Recycling, bei dem der Dämmstoff zerkleinert und zu neuen Produkten verarbeitet wird. Allerdings ist auch hier das Recycling von Polystyrol schwierig, da es sich bei diesem Kunststoff um einen thermoplastischen Kunststoff handelt, der bei der Verarbeitung schmilzt und somit seine Form verliert.
PU ist ein Kunststoff, der sich etwas leichter recyceln lässt. Eine Möglichkeit ist das chemische Recycling, bei dem der Dämmstoff in seine Bestandteile zerlegt und anschließend zu neuen Produkten verarbeitet wird. Ein weiterer Ansatz ist das mechanische Recycling, bei dem der Dämmstoff zerkleinert und zu neuen Produkten verarbeitet wird.
Es gibt auch Initiativen, die sich auf das Recycling von Dämmstoffen spezialisiert haben. So bietet beispielsweise die Firma EPS-Recycling eine Recyclinglösung für EPS-Dämmstoffe an. Dabei wird der EPS-Dämmstoff in einem geschlossenen Kreislauf wiederverwendet und es entstehen keine Abfälle. Das recycelte Material wird als Rohstoff für die Herstellung neuer Dämmstoffe verwendet.
Eine weitere Möglichkeit ist das Upcycling von Dämmstoffen. Dabei werden gebrauchte Dämmstoffe zu neuen Produkten verarbeitet, die eine höhere Wertigkeit haben als das ursprüngliche Material. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von alten XPS-Dämmplatten als Rohstoff für die Herstellung von Blumenerde. Auch das Upcycling von EPS-Dämmstoffen zu Kunststoff-Granulat ist möglich.
Es gibt also verschiedene Ansätze, um Dämmstoffe zu recyceln oder wiederzuverwenden. Jedoch ist das Recycling von Polystyrol aufgrund der schwierigen Verarbeitung und der damit verbundenen Energie- und CO2-Emissionen eine Herausforderung. Es ist daher wichtig, bereits bei der Planung von Gebäuden darauf zu achten, welche Dämmstoffe zum Einsatz kommen und wie diese später entsorgt oder recycelt werden können.
Eine Alternative zu den genannten Dämmstoffen sind natürliche Dämmstoffe wie Holzfaser, Zellulose oder Hanf. Diese Dämmstoffe sind nachhaltiger und können oft einfacher recycelt oder wiederverwendet werden. Sie sind allerdings auch etwas teurer als die synthetischen Dämmstoffe und haben eine geringere Dämmleistung.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Thema Recycling von Dämmstoffen eine Herausforderung darstellt, insbesondere bei synthetischen Dämmstoffen wie XPS und EPS. Es gibt jedoch bereits Lösungsansätze und Initiativen, die sich auf das Recycling von Dämmstoffen spezialisiert haben. Es ist daher wichtig, sich bei der Wahl der Dämmstoffe für eine nachhaltige und umweltfreundliche Lösung zu entscheiden und bereits bei der Planung darauf zu achten, wie die Dämmstoffe später entsorgt oder recycelt werden können.
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